Gefahr ohne Namen

Still! … Sei doch – mal still! … Noch … stiller …
Hörst du? – Hörst du es nicht? … Da … es kommt …

Es kommt auf uns zu. Und es geht wieder weg.
Gefahr ohne Namen. Komm, bleib nicht zurück.
Die Landschaft aus Trümmern krakeelt stumm im Wind.
Wir irren durch Träume, wissen nicht, wo wir sind.

Die Worte vergilben. Es bleibt nur der Schmerz
vergangener Leiber, er frisst auch dein Herz.
Myriaden der Krähen erwarten die Nacht,
Geruch der Verwesung legt sich über uns sacht.

Nicht. Nicht hinsehen, Einfach nicht – hinsehen.
Es ist nur – eine kleine Wunde...

Die Wunde, sie brennt. Und es brennt auch in mir.
Die Bäume erzittern, der Atem gefriert.
Gesang der Hyänen. Die Hoffnung zerbricht.
Ich sehe dich sprechen, doch ich höre dich nicht.

Barbusige Engel, verdorbenes Fleisch,
sie tanzen durch Wüsten, erreichen uns gleich.
Wir fliehen durch Sümpfe aus blutigem Klang.
Erregend erreicht uns der Engel Gesang.

Es kommt immer näher und das Feuer, es treibt.
Wir warten darauf, dass das Fieber noch steigt.
Es geht nicht mehr weiter. Jetzt kommt es heran.
Das Heer der Lakaien entfacht nun den Brand.

Weißt du, woher wir kommen? Weißt du, wohin wir gehn?            
Die Gegend hier ist feindlich. Ich kann auch nichts mehr sehen.      
Ein großer schwarzer Vogel steigt zitternd bis zum Rand.                        
Die Wege, die wir suchten, sie sind ein Möbiusband.

Die Flucht. Gelingt. Nicht.