Verse | Briefe aus Vergissmeinnicht

Liebeslieder schreiben. Immer am Rand oder am Abgrund der romantischen Verklärung oder Verzückung.
Das ist sowohl: In alten Pappschachteln wühlen, in Gedankenkäfigen, in Kellerabteilen, vergessene und vergrabene Worte aus verlegt geglaubten Tagebüchern entreißen. Dabei manchmal Erinnerungswunden heilen wollen.
Als auch: Worte verdichten für das heute zu oft Gedachte und zu selten Gesagte. Und so den vertrauten Blicken und Berührungen im Jetzt ein poetisches Kleid geben können.

Briefe aus Vergissmeinnicht. Sich auf eine ungewisse Fahrt mit dem Karussell begeben. Zwischen Schwindel und Euphorie. Am Rande der sich drehenden Gondeln stehen die Begleiter. Der Zweifel und die Verzweiflung. Die Geister und Dämonen. Der Abschied und die Trauer. Neben ihnen die Verliebten und Liebenden. Die Leidenschaft und die Begierde. Das Vertraute und das Hoffnungsvolle. Auch die Romantiker und die Melancholiker.

Und immer und immer wieder der Glaube an das glückliche Ende. Ohne ein Ende.