Du sollst die Nacht …

Wieder so ein Tag. Wieder so allein.
Wieder stürzt der Abend über mich herein.
Wieder diese Kneipe mit Wiedergängern voll.
Und wieder das Ertrinken im Fluss aus dunklem Moll.

Und wieder das Begehren und wieder diese Lust.
Und wieder dieses Sehnen, ertrunken in dem Durst.
Wieder kein Entrinnen, es rinnt doch nur der Schnaps.
Die schöne Frau im Zwielicht. Mir stockt der erste Satz.

Stattdessen wieder Johnny am Tresen neben mir,
singt wieder Seemannslieder und fährt hinaus aufs Meer.
Mit ihm die ganze Meute. Und wieder Seemannsgarn
von Mädchen und von Häfen, in denen sie niemals waren.

Ich tanz‘ allein übers Kopfsteinpflaster,
nur der Schnaps führt mich hinaus zum Tanz.
Du sollst die Nacht nicht vor dem Morgen loben.
Zurück bleibt nur ein fremder Glanz.


Kopfüber auf dem Tresen mal‘ ich den Weg zu dir
mit Resten meines Schnapses. Doch es ist erst halb vier.
Am Grund der leeren Gläser verbrennen diese Stunden.
Schenkt nach – und lasst uns träumen und graben in den Wunden.

Ich tanz‘ allein übers Kopfsteinpflaster,
nur der Schnaps führt mich hinaus zum Tanz.
Du sollst die Nacht nicht vor dem Morgen loben.
Zurück bleibt nur ein fremder Glanz.