Der Drachen

Laut treibt der Wind vom stillen Balkon,
Regen quert zum Horizont,
Wege mäandern, verschwinden im Nichts,
verfolgt von Motten, sie streben zum Licht,
das wir nicht sehen.

Und du sagst: Sieh mit mir dahin!
Und du fragst: Erkennst du den Sinn?
Doch ich sag: Ich bin drin.

Nachts zieht der Regen, geworfen ans Fenster
die selben Gassen, die selben Gespenster.
Dunst malt Kontur gravierend in die Nacht.
Die Körper sind leer und unendlich nackt.
Nachdem du greifst.

Und begreifst: Das bin ja ich.
Und verneinst: Ich erkenne mich nicht.
Und du zeigst auf mich.

Ode an einen Vielflieger:
Ein Drachen, entflohen aus Kinderhand. Tanzt durch die Lüfte. Segelt übers Land.
Verdeckt mit seinen bunten Schwingen die Sonne. Entblößt die aufgesetzen Dinge.


(Have you seen the accident outside?)

Ein Unfall. Sieben an der Zahl.
Schuld, Finsternis. Dunkelheit – obwohl es Tag.
Falter, Käfer – hunderte, tausende – Motten.
Flügelschlag.

Siehst du da hinten am Horizont
Gespenster am Fenster vom Balkon,
auf dem du stehst.

Und sagst: Ich schnapp mir die Luft
Und du sagst: Es gibt mehr als genug.
Und ich sag: Das ist gut.