Emblematische Elegie

Mein Rücken trägt ein Fischgrätenmuster,
durch ihre Finger mir hinterlassen.
Es gleicht den Zeichen vom Küchentisch,
an dem wir gestern Abend noch saßen.

Auf meinen Lippen die Reste Tabak
oder der einen erinnerten Nacht.
Kopfüber ahn‘ ich das Kreisen der Fliegen.
Ihr Kreisen hat die Begierde entfacht.

Ich werde das Versprechen verweigern,
den täglichen Beischlaf dir nicht gewähren,
das Rückgaberecht doch nicht aussetzen
oder des Nächsten Weib begehren.


Unter den zitternden Linien der Hand
verströmt sich das Blut meiner Ekstase.
Die Gleichung negiert ihre eigene Lösung
und halbleer erscheint mir der Schnaps im Glase.

Herbstgleich spiegeln die Scheiben der Stadt
mein Antlitz verstohlen in ihnen wider.
Die leblosen Frauen hinter den Fenstern,
sie flüstern verwegen verbotene Lieder.

Ich hab‘ den Lakaien alles verschwiegen,
stattdessen vom roten Saft getrunken.
In meinem Reich sind die Engel bereits
im Exil oder im Meer ertrunken.


Noch hörbar ist das Schlagen der Flügel.
Das Zimmer riecht längst schon nicht mehr nach dir.
Zwischen Himmel und Landschaft verenden die Schritte.
Die Vögel entfernen sich lautlos von mir.